oder: "Entspannung ist einfach nichts für mich" -
Teil 2
In meinem vorherigen Blogartikel ging es um meine Klientin Diana, die von sich behauptete: “Entspannung ist einfach nichts für mich.“ Jedes Mal, wenn sie sich an eine Entspannungsübung oder Meditation heranwagte, schweiften ihre Gedanken ab und sie grübelte über die verschiedensten Dinge. Da kamen dann plötzlich Fragen auf wie „Was koche ich morgen?“ oder „Muss ich noch etwas einkaufen?“. Diese wirklich nervigen Gedanken brachten sie dazu, zu behaupten, dass sie einfach nicht entspannen könne. (klicke hier, um den Artikel zu lesen)
Viele von uns kennen dieses Problem. Mir ging es anfangs genauso. Ich dachte, ich bin einfach nicht für die Entspannung gemacht und war sogar etwas neidisch auf die Menschen, die immer von ihren effektiven Entspannungstechniken berichteten. Schließlich leide ich unter chronischer Migräne und bekam stets von allen Seiten gesagt, wie wundervoll und präventiv Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung wirken kann.
Ich hatte also zwei Möglichkeiten: aufgeben, oder etwas tun
- damit ich meinen Fokus wieder finde
- damit es mir leichter fällt, mich auf eine Sache zu konzentrieren
- den abschweifenden Gedanken den Kampf ansagen.
Letztendlich entschied ich mich dafür, es zu versuchen.
Wichtig war hier für mich, zu verstehen, dass ich viel früher ansetzen musste. Nämlich bei meinem Alltag.
Wenn ich es schaffe, kleine Routinen in meinen Alltag einzubauen, die mich wieder erden und mir helfen, mich zu fokussieren, dann fällt es mir bei den Entspannungsübungen auch leichter.
Wenn du das auch für dich erkannt hast, dann habe ich hier DREI kleine Impulse für dich:
#1 LESEN
Lesen hilft total, sich auf eine Sache zu konzentrieren und mit Körper und Geist bei einer Sache zu bleiben.
Wenn du bisher nicht viel gelesen hast, dann musst du dir ja nicht direkt ein dickes Buch vornehmen. Fang mit Blogartikeln an, die dich persönlich interessieren (bei vielen Blogartikel steht auch eine Lesezeit dabei).
Wenn du bereits viel liest, dann wirst du dieses „eintauchen“ in den Text kennen. Versuche hier, dir dein Gefühl wirklich bewusst zu machen und zu genießen. Es reichen übrigens 5 bis 10 Minuten am Tag. Dein Körper lernt, wie bei einem Training, immer schneller abzuschalten und sich auf das Lesen zu konzentrieren.
#2 GEDANKENSTOPP
Diese Technik ist auch sehr gut für Kinder geeignet. Mir persönlich hilft sie immer dann, wenn ich merke, dass sich meine Gedanken im Kreis drehen und ich gar nicht mehr von diesen Gedanken loslassen kann. Du kannst sie auch während einer Entspannungsübung anwenden, wenn du merkst, dass deine Gedanken abschweifen. Es ist ganz einfach:
Sobald du merkst, dass du gedanklich abschweifst, stellst du dir ein großes rotes Stoppschild vor und rufst in Gedanken laut STOPP. Verweile noch einen Moment bei dem Bild des Stoppschildes. Atme tief durch.
Noch effektiver wird der Gedankenstopp dann, wenn du wirklich laut STOPP rufst und dich dabei ruckartig bewegst. Klatsche zum Beispiel laut in die Hände oder drehe dich abrupt um. Hierbei ist es natürlich besser, wenn du gerade keine Entspannungsübung machst und du auch alleine bist. Ich kann mir vorstellen, dass diese Art der Durchführung mitten in der Stadt für etwas Verwirrung bei deinen Mitmenschen sorgen kann.
#3 ACHTSAMKEIT
Oh Achtsamkeit…. Das große und so besondere Thema Achtsamkeit lässt sich hier nicht in vollem Umfang beschreiben. Hierzu werden sicherlich noch Blogartikel von mir folgen. Warum? Kurz gesagt ist Achtsamkeit eine sehr umfassende, aber auch wieder einfache Art zu entspannen. Neben kleinen Achtsamkeitsübungen für jederfrau gibt es aber auch die Achtsamkeit als Lebensphilosophie.
Hier möchte ich dir eine einfache Übung aus der Achtsamkeit ans Herz legen, die du (auch zusammen mit deinem Kind) in euren Alltag einbauen könnt.
Das Beobachten:
Nimm dir 5 Minuten Zeit und schaue aus dem Fenster. Wenn du kannst, dann öffne es, so kannst du direkt auch noch die frische Luft genießen.
Beobachte mal, was sich draußen abspielt. Beschreibe dann laut oder in deinen Gedanken, was du siehst. Dann gehe Schritt für Schritt deine Sinne durch:
Was hörst du?
Was riechst du?
Was fühlst du?
Anschließend atme nochmal tief ganz viel frische Luft ein.
Ich finde, diese Übung wirkt fast Wunder – bei mir zumindest.
Ich würde mich so freuen, wenn du eine, zwei oder vielleicht sogar alle drei Impulse für dich ausprobierst.
Erinnere dich, diese Impulse sollen dir helfen, wieder in deinen Fokus zu kommen, deine Mitte wieder zu finden und kreisenden Gedanken den Kampf anzusagen. Es lohnt sich so sehr. Wenn du das Gefühl hast, dass es durch die Impulse wieder besser klappt, dich zu entspannen, dann probiere es mal mit einer Entspannungsübung.
Kleines P.S.: Wenn du dich fragst, was dieser mit Entspannung für Kinder zu tun hat: Nur wenn du selbst entspannt bist und/oder weißt, wie du mit bestimmten Problemen umgehen kannst, dann kannst du dein Kind in seiner/ihrer Entspannung unterstützen. Relaxed Mom, relaxed Kids 👩👦👩👧
Wichtig ist: Finde DEINEN Weg in die Entspannung. Alles ganz relaxed.
Schreibe mir doch mal unbedingt in die Kommentare, wie du die Impulse findest und ob du dir vorstellen kannst, diese umzusetzen.
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