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Warum Stress krank macht- und was du dagegen tun kannst

Viele Erwachsene leiden unter stressbedingten Krankheiten und bekommen aufgrund dessen Entspannungsmethoden von ihren Ärzten empfohlen. Die meisten können jedoch erstmal gar nichts mit Entspannung anfangen oder haben sogar Vorurteile. In diesem Artikel räume ich ein wenig mit diesen Mythen auf und erkläre dir, was genau Stress und Entspannung überhaupt ist. Außerdem erfährst du, warum es gerade für Kinder so hilfreich ist, Entspannungsmethoden zu erlernen.


"Proress... WAS?! Jetzt kommen die mir auch noch mit Entspannung! Ich fasse es nicht! Was soll denn das bitte bringen?!" Diese Sätze stammen von meinem Reha-Kumpel Dieter. Er fischte gerade seinen Therapieplan für die nächsten Tage aus dem Postfach und sah, dass morgen eine Stunde "Progressive Muskelentspannung" vorgesehen war. Er schaute mich richtig entsetzt an.


Dieter war, wie ich, seit zwei Wochen in der Reha-Klinik, um sich von seinem Herzinfarkt zu erholen - seinem dritten by the way. Er ist, wie der Durchschnittsrehabilitant in kardiologischen Reha-Einrichtungen, 56 Jahre alt, etwas übergewichtig, zuckerkrank und leidet unter Bluthochdruck. Und nun ist er zu Entspannungstraining verdonnert worden und hatte keine Ahnung, was er davon halten sollte.


Da Dieter und ich einen guten Draht zueinander hatten, habe ich dann versucht, Dieter zu erklären, was Progressive Muskelentspannung ist und was da auf ihn zukommen wird. Daraufhin haben wir uns lange über die Themen Stress und Entspannung unterhalten.


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Dieters Vorurteile

Während unseres Gespräches habe ich festgestellt, dass Dieter ziemlich viele Vorurteile hatte. Dies waren seine drei größten Mythen:


  • Entspannungsmethoden sind doch nur etwas für Hippies oder Esoteriker

  • Entspannen kann ich mich auch abends auf dem Sofa vorm TV

  • Jeder Mensch hat Stress, unser Körper kann damit umgehen


Vielleicht hast du den ein oder anderen Satz auch schon mal gehört oder auch selbst schon gedacht. Ich bekomme vor allem immer wieder die Frage gestellt, warum denn auch schon Kinder Entspannungsmethoden lernen sollten.


Genau darum, und um das Ausräumen der oben genannten Glaubenssätze soll es in diesem Artikel gehen.


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Was ist überhaupt Stress?

Aber fangen wir doch gaaaanz von vorne an: Was ist überhaupt Stress?

In der Literatur heißt es, Stress sei die eigene körperliche und psychische Reaktion sowie die wahrgenommene Belastung durch bestimmte äußere Reize, sogenannte STRESSOREN. Hier müssen wir allerdings auch noch zwischen dem positiven Stress, dem EUSTRESS und dem negativen Stress, dem DISTRESS unterscheiden.


Jetzt fragst du dich bestimmt, Hä? Positiver Stress? Das geht? Ja, das geht! Und zwar hilft uns der Eustress "am Ball zu bleiben". Er macht uns leistungsfähiger, aufmerksamer und kann uns zuweilen auch in eine Hochstimmung versetzen. Wenn wir jedoch mit den Auslösern des Eustress nicht mehr zurecht kommen, zum Beispiel, wenn uns Aufgabenstellungen nicht mehr herausfordern, sondern überfordern, dann kommt es zu negativem Stress, dem Distress.


Wir alle kennen das sicherlich nur zu gut: Zeitdruck, Termindruck, ein vollgepackter Alltag, quengelnde Kinder... wenn das alles zusammen kommt, dann schrillen bei uns die Alarmglocken. Stress macht sich bemerkbar.


Folgendes passiert dabei in unserem Körper: kurzfristig steigt der Puls und der Blutdruck, die Muskeln spannen sich an und Adrenalin wird ausgeschüttet. Dies sind alles ganz normale Funktionen unseres Körpers. Unsere Sinne werden geschärft, wir werden leistungsfähiger und reagieren schneller. Der Eustress macht sich bemerkbar. In einer längst vergessenen Vergangenheit haben uns diese Reaktionen des Körpers geholfen zu überleben.


Wenn damals der Säbelzahntiger auftauchte, dann hieß es entweder Kampf oder Flucht und unser Körper bereitete sich blitzschnell darauf vor.
Säbelzahntiger liegt auf einem Stein

Stress hat also durchaus auch seinen Sinn und unser Körper meint es hier auch grundsätzlich gut mit uns. Allerdings sehen unsere Säbelzahntiger heute anders aus als damals. Wir flüchten nicht mehr vor unseren Stressoren oder gehen in einen offensiven Kampf. Das würde auch wirklich lustig aussehen, wenn wir plötzlich die Flucht ergreifen würden, wenn uns alles zu viel wird. Tschüss Arbeit, tschüss Haushalt und Familie.... ich bin dann mal weg! Und kämpfen, a la Bruce Lee ist auch nicht die richtige Lösung.


Die Folgen von Stress

Was ist also die Folge davon? Unsere körperlichen Stressreaktionen verbleiben so wie sie sind in unserem Körper. Eigentlich sollen sie uns ja auf eine hohe körperliche Aktivität vorbereiten, denn dadurch würden sie auch wieder abgebaut werden, aber wir flüchten und kämpfen ja nicht mehr. Also was nun?


Die angespannten Muskeln bleiben angespannt und es kommt zu den sogenannten VERspannungen. Die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol verbleiben im Körper und sorgen dort für dauerhaft hohen Puls und hohen Blutdruck. Hieraus resultieren dann Herzprobleme und krankhafter Bluthochdruck. Der Körper steht quasi unter Dauerstress. Dieser führt dann zu Erschöpfung, weil unser Körper damit völlig überfordert ist. Es kommt zu Stresssymptomen wie Konzentrationsstörungen, Schlafproblemen bis hin zur Depression.


Leider kann man also den Stress NICHT auf dem Sofa vor dem TV abbauen.

Hierbei verschwinden nun mal nicht die durch Stress ausgelösten körperlichen Reaktionen. Der Adrenalinspiegel bleibt hoch, die Muskeln bleiben angespannt. Schade, aber ist eben so. Aber was können wir hier tun? Fliehen oder kämpfen haben wir ja schon ausgeschlossen.


Was wir gegen Stress tun können

In unserer heutigen Zeit gibt es viele Dinge, die wir machen können, um gegen den verbleibenden Stress anzugehen. Sport ist eines dieser Dinge. Sport hält uns fit und hilft enorm beim Stressabbau. Eine andere Sache ist das Erlernen von Entspannungsmethoden.


Nahezu alle Entspannungsverfahren haben zum Ziel, körperliche und geistige Anspannungen zu lösen.

Du kannst dir das folgendermaßen vorstellen: Ein Muskel, der dauerhaft angespannt ist, steht auch dann noch unter Anspannung, wenn er vermeintlich entspannt wird. Der Muskel muss sich erst wieder daran gewöhnen, wie es sich anfühlt, entspannt zu sein. Genau so geht es auch unserer Psyche. Jede:r der/die schon einmal in einem Gedankenkarussell gefangen war, weiß was ich meine. Der Satz: "Jetzt hör doch mal auf, so viel nachzudenken!" nützt in so einer Situation gar nichts, ganz im Gegenteil, er setzt noch mehr unter Druck und somit wird auch wieder Stress ausgelöst.


Genau hier wirken also die Entspannungsverfahren. Leider kommen diese Verfahren auch nicht ohne Übung und Wiederholungen aus, damit sie wirken und auch tiefer in uns verankert werden.


Jahrelange Stressreaktionen, die sich eventuell schon durch Krankheiten bemerkbar machen, können sich nicht durch eine Stunde Entspannung in Luft auflösen.

Die gute Nachricht ist, dass es so viele verschiedene Entspannungstechniken gibt, dass wirklich für jede:n etwas dabei ist. Die meisten davon sind auch bereits seit Jahren wissenschaftlich untersucht und erprobt und weiterentwickelt worden, so dass die Aussage: das ist doch nur etwas für Hippies, allein schon dadurch getrost zur Seite geschoben werden kann. Eine Übersicht über die verschiedenen Verfahren findest du in Kürze hier.

Stillleben Relax mit Kerzen

Wie und warum auch Kinder davon profitieren

Bei uns Erwachsenen werden diese Verfahren meist erst dann eingesetzt, wenn wir bereits unter den Stresssymptomen leiden. Allerdings können diese auch sehr gut präventiv eingesetzt werden. Wenn ich weiß, wie ich mit Stress richtig umgehen kann und wenn ich weiß, welche Methoden es gibt und mir gut tun, dann kann ich dafür sorgen, dass sich der Stress in meinem Körper gar nicht erst "festsetzen" kann.


Die Auswirkungen des DISTRESS können vermieden werden.

Deswegen ist es besonders für Kinder so wichtig, schon früh erfahren zu dürfen, welche Methoden genau dafür eingesetzt werden können. Kinder können sich schon von klein auf einen Methodenkoffer zulegen, auf den sie immer wieder in ihrem Leben zurück greifen können, um mit stressigen Situationen umzugehen. Hierdurch kann die Gesundheit enorm gefördert werden.


Kind macht Yoga ganz entspannt

Zumal die Entspannungsverfahren auch noch viel mehr "können" als nur zu entspannen. Sie fördern die Körperwahrnehmung, die Konzentration, das Selbstbewusstsein und so vieles mehr. Es lohnt sich also richtig, bereits bei den Kindern mit der Stressprävention durch Entspannungsverfahren zu beginnen.


Wenn du mehr über diese Themen wissen möchtest, dann werde doch einfach ein Teil der HappyKids-Akademie und bleibe immer auf dem Laufenden. Hierfür hast du zwei Möglichkeiten:



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